GHV

Engagement für Feuerbach

‘Operation gelungen – Patient tot?’ GHV und Feuerbacher Einzelhandel ziehen vor Öffnungen düstere Bilanz und fühlen sich von Politik allein gelassen

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In Europa am längsten ge-lockdownt, in Deutschland am ungerechtesten eingestuft und am stärksten sich selbst überlassen: Der deutsche Einzelhandel zieht zum Ende des Lockdowns eine verheerende Corona-Bilanz.

 

Die Öffnungen sind nun endlich überall abzusehen, rechte Freude darüber will jedoch nur bei wenigen Einzelhändler*innen aufkommen. Der in Deutschland sehr bedeutende Gesellschaftsbereich des Einzelhandels war, das muss man wohl nicht ohne Grund so sagen können, während der Lockdowns vielleicht der, der am umstrittensten eingestuft wurde. Ungerecht behandelt fühlten sich zwar auch viele andere Bereiche, allerdings haben für keinen seit über einem Jahr so viele Studien und Forschungen immer und immer wieder, sogar mit wachsender Deutlichkeit, ergeben, dass die Ansteckungsgefahr mit den entsprechenden Maßnahmen verschwindend gering und daher eine Öffnung dieses Bereichs absolut möglich gewesen wäre.
Auch die versprochenen Hilfen kamen und kommen nach wie vor nur unzureichend an, zudem hält weiterhin eine aus Sicht des Einzelhandels unnötig strenge Testpflicht wahrscheinlich trotz Öffnungen weiterhin Kunden davon ab, einen Laden zu betreten. Als Hoffnung bleibt jetzt vielen nur, dass die Inzidenz bald kontinuierlich unter 50 sinkt, um dann wieder ohne Testpflicht Kunden empfangen zu dürfen, was in Stuttgart aber noch etwas dauern dürfte. Für viele Einzelhändler*innen eine unnötige quasi-Verlängerung des Lockdowns…

 

Seit langem schon formieren sich deswegen bereits Protest-Initiativen und Gegenbewegungen in deutschen Verbänden und regionalen GHVs (Gewerbe- und Handelsvereine). Der GHV in Feuerbach hat sich nun einer solchen Initiative angeschlossen, um auf diese Missstände aufmerksam zu machen und seinem Protest Ausdruck zu verleihen.

Die Händlerinitiative „Das Leben gehört ins Zentrum“ hat laut eigenen Angaben bereits mit zahlreichen Aktionen, sowohl auf Social Media-Plattformen wie auch in “3D”, aber auch mit gross angelegten Anzeigen etwa in der Tagespresse, bereits flächendeckend auf die miserable Lage des Einzelhandels aufmerksam machen und viel erreichen können.

 

“Unsere Belange rutschen immer weiter ins Sichtfeld der politischen Entscheidungsträger. Nirgendwo in Europa dauert der Lockdown im Einzelhandel bereits so lange an wie in Deutschland! Und wo jetzt wieder geöffnet werden darf, dort oft nur mit absurd bürokratischen Auflagen. Entsprechend sind bereits viele Geschäfte insolvent oder stehen kurz vor dem Aus, hunderttausende Beschäftigte bangen um ihre Arbeitsplätze! Wenn nichts passiert, gehen noch mehr Jobs verloren und die Innenstädte verwaisen. Das können wir nicht zulassen!”, so die Hauptargumente der Macher der Initiative..

 

 

ChristelStraussDem schliesst sich auch der GHV Feuerbach an. Christl Strauß, Einzelhändlerin aus Feuerbach und GHV-Vorstandsmitglied (Foto re.), sieht das genau so: „Ohne Einzelhandel gibt es kein öffentliches Leben in Feuerbach. Schließungen fördern Leerstand und Downtrading-Effekt“.

 

 

Einen guten und unbeschwerten Einkauf wünscht der GHV Feuerbach – aber bitte bewusst in Feuerbach!